Umerziehen von Linkshändern schadet der Psyche
Die Folgen umgeschulter Linkshändigkeit und wie du sie rückgängig machen kannst
Umerzogen, umgeschult, verdreht, unterdrückt, umgelernt und was es noch so für Bezeichnung dafür gibt. Im Zusammenhang mit dem Thema Linkshändigkeit begegnen dir auch die umerzogenen Linkshänder. In Amerika nennen sie umgeschulte Linkshänder als „Brain Breaking Lefthander“. In Deutschland wurde bis in die 90er Jahre hinein, das Schreiben lernen mit der rechten Hand vorgeschrieben – in den Bildungsplänen der Bundesländer.
Mit diesem Blog-Artikel möchte ich dir aufzeigen, was Umschulung bei Linkshändern genau bedeutet, wie die Umerziehung passiert und was genau die Folgen der Umlernens sein können.
Und ich möchte dir erste Hilfe Tipps geben, damit du mit der Umerziehung deiner Händigkeit besser klarkommen kannst und deinem Kind helfen kannst.
Du bekommst einen Weg gezeigt, wie du herausfinden kannst, ob du ein umgeschulter Linkshänder bist und ich zeige dir, wie du die Folgen der Umerziehung rückgängig machen kannst und deine Linkshändigkeit aktiv leben kannst.
Das sind die Themen in dem Blog-Artikel über die Folgen der umerzogenen Linkshändigkeit:
- Was bedeutet umgeschulte, umerzogene, umgelernte Linkshändigkeit?
- Wie geschieht die Umschulung?
- Was sind die Folgen der Umerziehung?
- Offensichtliche Folgen (primäre Folgen) und verdeckte Folgen (sekundär folgen)
- Was ist die Lösung? Wie kannst du die Umerziehung der Händigkeit rückgängig machen?
Was bedeutet umerzogene Linkshändigkeit?
Die Händigkeit ist angeboren und durch die dominante Hirnhälfte schon bei Geburt festgelegt. Die dominante Hirnhälfte steuert die Bewegungen der dominanten Hand. Durch die Benutzung der nicht dominanten Hand beim Schreiben, kommt es im Gehirn zu schwerwiegenden Irritationen, die den Menschen individuell sehr belasten können. Die Umstellung der dominanten Hand kann langfristige Auswirkungen auf das gesamte Leben haben.
Besonders bemerkbar machen sich die Umschulungsfolgen beim Schreiben lernen mit der nicht dominanten Hand. Der Prozess des Schreibens lernen ist eine sehr komplexe Tätigkeit, weil vielfältige Gehirnfunktionen mit einbezogen werden.
Es sind mehrere Bereiche im Gehirn gleichzeitig aktiv: Sprache, Feinmotorik, bildliche Vorstellung der Buchstaben, Regeln der Rechtschreibung, Erinnerungen, Abrufen von Lerninhalten. Durch die notwendige Zusammenarbeit dieser unterschiedlichen Gehirnbereiche beim Schreiben lernen, führt eine falsche Belastung zu Störungen bei der Gedächtnisleistung. Es gibt sozusagen einen „Autoritätskonflikt“ im Gehirn. Dieser führt zu einem erhöhtem Energiebedarf und oft zu einer Überlastung des Arbeitsgedächtnis.
Wie geschieht die Umerziehung der Händigkeit?
Die Umschulung erfolgt fast immer im Alter von 4-6 Jahren. Also mit dem Alter des Eintritts in die Schule und dem Beginn des Schreibens lernen.
Es gibt und gab unterschiedliche Methoden: die körperliche, die sanfte und die Umschulung über Anpassung.
Zum Glück ist die körperliche Umerziehung, wie sie früher vollzogen wurde, mit Schlägen auf die linke Hand, festbinden der linken Hand oder eingipsen vorbei. Aber auch seelische Umerziehung durch Beschimpfungen, Bestrafung, Liebesentzug, Verbote und weitere seelische Grausamkeiten sind heute verboten und im Gesetz unter Strafe gestellt. Umerziehung ist heute strafbar als Körperverletzung.
Die sanfte Methode der Umschulung funktionierte, z.B. durch Belohnung, wenn die rechte Hand verwendet wurde oder durch moralische Überredungen „So hast du es im Leben viel leichter.“ und durch die Motivation mit Geschenken, „Du bekommst deinen Wunsch erfüllt, wenn du immer mit der rechten Hand übst.“ Es wurde „sanfter“ Druck ausgeübt, aber es war und ist seelische Beeinflussung und seelische Gewalt.
Es gib heute noch viele Kinder, die sich durch Anpassung an die rechtsorientierte Gesellschaft selbst umschulen. Das passiert häufig im Kindergarten. Das Kind merkt, dass viele Sachen – wie z.B. die Schere nicht mit der linken Hand funktioniert, also benutzt es die rechte Hand. Das Kind merkt, dass es beim Malen alles verwischt, die Erzieherin sagt, „Na dann, probiere es doch mit der rechten Hand.“ und siehe da, es verwischt nicht mehr. Die erhöhte Anstrengung, die durch die Benutzung der rechten Hand entsteht, wird von dem Kleinkind nicht bemerkt, erst später in der Schule spürt es die zusätzliche Belastung durch vorzeitige Ermüdung und Erschöpfung. Durch die unauffällige Anpassung erhoffen sich diese Kinder Akzeptanz und Wertschätzung.
Egal welche Methode zu der Umschulung geführt hat, die Gehirnfunktionen sind auf alle Fälle beeinträchtigt und es kommt fast immer zu negativen Folgeerscheinungen.
Wie massiv sie sich auswirken, dass hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie zum Beispiel Begabung, Persönlichkeitseigenschaften und Förderung durch das Umfeld.
Was sind die Folgen der Umerziehung der Händigkeit?
Die Umschulung der Händigkeit greift störend in die angelegten Prozesse des Gehirns ein. Unser Gehirn ist durch seine Neuroplastizität in der Lage die Umschulung der dominanten Hand nachzuvollziehen und Umbaumaßnahmen vorzunehmen. Dadurch wird der Mensch gezwungen mehr Kraft und Energie für die Mobilisierung seiner Intelligenz aufzuwenden. Die Intelligenz wird nicht vermindert, sondern es müssen ca. 30% mehr Energie für ihre Mobilisierung aufgewendet werden. Eine angeborene dominante Gehirnhälfte bleibt immer dominant.
Es gibt Folgen, die offensichtlich sind (primäre Folgen) und es gibt die verdeckten, nachgelagerten Folgen (sekundäre Folgen).
Bevor ich jetzt die einzelnen Folgen der Umerziehung aufliste, möchte ich darauf hinweisen, dass die beschriebenen Folgen auch von anderen Beeinträchtigungen kommen können, in der Summe geben sie aber gute valide Hinweise für die Probleme, die bei der Umschulung auftreten.
Mehrere dieser Verhaltensauffälligkeiten werden auch mit AD(H)s in Verbindung gebracht. Deswegen ist es wichtig bei dieser Diagnose immer auch einen Händigkeitstestung vornehmen zu lassen.
Vielleicht erkennen sie den ein oder anderen umgeschulten Linkshänder in ihrem Umfeld und können so mehr Verständnis für seine Situation empfinden.
Offensichtliche Folgen der Umerziehung (primäre Folgen)
1. Gedächtnisstörungen - Wackelkontakt im Gehirn
Das Aufnehmen und Behalten von Lernstoffen ist für viele umgeschulte Linkshänder sehr schwierig. Es wird mehr Zeit gebraucht, um sich Inhalte zu merken und es werden viele Einzelheiten durcheinandergebracht.
Durch die Probleme beim Behalten oder Abrufen der gelernten Inhalte kommt es in Stresssituationen wie Prüfungen zu Versagensängsten. Diese Ängste können sich weiter manifestieren und in Blackouts vor jeder Prüfungssituation enden.
So beginnt ein Teufelskreis: Das Kind schämt sich, zieht sich zurück und begreift nicht warum das Gelernte jetzt nicht mehr verfügbar ist, obwohl es gestern Abend noch leicht wiederzugeben war.
Diesen Kreislauf erlebe ich in meiner Lerncoaching Praxis immer wieder, die Kinder kommen mit Prüfungs- und Versagensängsten zu mir und wollen bessere Lernstrategien haben, aber in Wirklichkeit ist die Ursache die umgeschulte Händigkeit und di Prüfungsängste sind Symptome.
Durch den stärkeren Druck, den die Eltern ausüben, wird das Kind immer pflichtbewusster, disziplinierter und lernt mit mehr Strategien, aber trotzdem wird die Schulleistung oft nicht besser. Das Einzige was passiert, ist, dass die Kinder erschöpft sind und frustriert und enttäuscht.
Das Kind fühlt sich als hätte es einen Wackelkontakt im Gehirn. Es kann sich nicht auf seine Leistungen verlassen und sich nicht richtig einschätzen. Seine Anstrengung beim Lernen verhilft ihm nicht zuverlässig zu einer guten Leistung in der Prüfung oder Arbeit.
Durch gehirngerechte Lernstrategien kann das Kind sein Gedächtnis entlasten und es schaffen, doch gute Leistungen zu bringen. Allerdings kommt es bei Überforderung oder erhöhtem Stress zu starken Erschöpfungszuständen.
2. Der „Knoten im Gehirn“ – Konzentrationsprobleme
Oft können Kinder oder auch Erwachsene dem gesamten Unterricht/Vortrag/Besprechung nicht bis zum Ende folgen, weil ihre Konzentration nicht ausreicht. Die Kinder reagieren entweder mit träumen oder mit Unruhe.
Kinder tauchen ab in eine Fantasiewelt und sind ganz woanders mit ihren Gedanken. Oder sie bewegen sich vermehrt, rutschen hin und her auf dem Stuhl, reden mit dem Nachbarn und stören gezielt den Unterricht. Sie suchen verzweifelt nach einer Möglichkeit ihre Konzentration wieder herzustellen.
Genauso geht es auch Erwachsenen in langen Besprechungen oder bei Vorträgen an der Uni. Sie können ihre Aufmerksamkeit nicht halten und schweifen in Gedanken ab, genauso wie die Kinder.
Du willst endlich deine angeborene Händigkeit wissen?
Dann hole dir hier meine Checkliste. Du findest in der Checkliste 25 Tätigkeiten. Beobachte dich oder dein Kind, Freund, Familie, mit welcher Hand verrichtest du diese Tätigkeiten?
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3. Sprunghaftes Denken
Durch die kürzeren Konzentrationsphasen können umgeschulte Linkshänder oft nicht zuhören und lassen andere nicht ausreden. Sie haben oft Angst, dass sie ihren Gedanken wieder vergessen. Deswegen fallen sie anderen zu unpassenden Gesprächsmomenten ins Wort. Durch diese Gedankensprünge wirken diese Menschen sehr anstrengend auf andere. Oft halten sie an einem Gedanken fest und wiederholen ihn stur, damit sie den Gesprächsfaden nicht verlieren. Sie sind oft nicht fähig ihre Gedanken flüssig zu formulieren, was zu Problemen bei Vorträgen und Präsentationen führt.
4. Mitschreiben bei Vorträgen oder im Unterricht
Beim Mitschreiben in Vorträgen oder im Unterricht kommt es oft zum Zusammenbruch des gesamten Systems. Die erste Viertelstunde gelingt es noch prima, aber dann tauchen die ersten Probleme auf. Das Schreiben geht nicht so schnell, wie der Lehrer spricht, die Hand beginnt zu schmerzen und die einzelnen Sinnzusammenhänge gehen beim Schreiben verloren. Und schon geht gar nichts mehr.
5. Längere Texte lesen
Durch die kurze Konzentrationsspanne markieren umgeschulte Linkshänder oft den ganzen Text. Durch diese mechanische Tätigkeit gewinnen sie Zeit, um sich sogenannte Eselsbrücken zu bauen, um sich den Text und die Gedankengänge von anderen Menschen merken zu können.
6. Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten
LRS und auch Legasthenie können mit einer Umerziehung der dominanten Hand zusammenhängen, müssen aber nicht. Die Umschulung kann die Symptome aber verstärken. Bei jedem Legasthenie Verdacht sollte auch eine Überprüfung der Händigkeit durchgeführt werden.
Am meisten treten folgende Schwierigkeiten bei umgeschulten Linkshändern auf:
- Buchstaben und Zahlenverdreher beim Schreiben und Lesen,
- Flüchtigkeitsfehler in Diktaten – ansteigende Zahl der Fehler im Vergleich zur Länge des Diktates,
- Holpriges und ungenaues Lesen begleitet von starken Ermüdungserscheinungen.
Spiegelschrift ist ein Phänomen von Linkshändern. Viele Linkshändern schreiben in den ersten Schuljahren immer einzelne Wörter Spiegelschrift. Sie müssen sich erst an die andere Schreibrichtung gewönnen. Was aber in den meisten Fällen schnell und unkompliziert funktioniert.
Umgeschulte Linkshänder machen diese Verdrehungs-Fehler auch noch in späteren Schuljahren, besonders wenn sie unter Stress stehen oder schon sehr erschöpft sind.
Manche umerzogene Linkshänder erfinden vielfältige Strategien, um ihre Rechtschreibschwierigkeiten zu vertuschen. Ihre oft krakelige und unleserliche Handschrift hilft ihnen auch dabei. Viele leiden auch unter Flüchtigkeitsfehlern, die oft durch die mangelnde Konzentrationsfähigkeit bedingt sind. Das Gehirn ist überanstrengt und kann keine weiteren Informationen aufnehmen.
7. Links-Rechts Unsicherheit
Links und Rechts wird von umgeschulten Linkshändern oft verwechselt. Und umso mehr man sich bemüht, es sich zu merken, um so mehr passiertes. Helfen können kleine Eselsbrücken, wie unterschiedliche Merkmale an den Händen oder Anker in einem bekannten Raum.
8. Feinmotorische Störungen – die kragelige, eckige Schrift
Durch die Benutzung der nicht dominanten Hand wird oft der Stift sehr festgehalten (verkrampft) und beim Schreiben zu stark aufgedrückt, manchmal entstehen sogar Druckstellen an den Fingern. Die Schrift sieht eher eckig, steil und kantig aus. Es fällt dem umgeschulten Linkshänder schwer eine flüssige, runde Schrift hinzubekommen. Viele schämen sich auch für ihre Schrift und empfinden sie als etwas Fremdes und nicht zu sich selbst Gehöriges.
Da viele Menschen gerne eine schöne Schrift haben möchten, ist es für umgeschulte Linkshänder sehr belastend, dass sie es nicht hinbekommen, trotz vielfältiger Versuche.
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9. Weitere feinmotorische Auffälligkeiten
Weiterhin wirken umgeschulte Linkshänder oft so, als hätten sie zwei linke Hände. Es gelingt ihnen vieles nur sehr unkoordiniert. Gerade bei präzisen und kleinteiligen Bewegungen haben sie enorme Schwierigkeiten, die sich in Erschöpfungszuständen und vielen vergeblichen Versuchen äußern.Oft stößt der umgeschulte Linkshänder Sachen um, Sachen fallen zu Boden und gehen kaputt. Er stellt sich bei vielen handwerklichen Tätigkeiten sehr ungeschickt an.
Manche mobilisieren alle ihre Kräfte und schaffen es, diese feinmotorischen Probleme in den Griff zu bekommen. Sie kontrollieren sich, sind übergenau und penibel. Aber dadurch sind sie sehr störungsanfällig für Einflüsse von außen. Die überkontrollierten umerzogenen Linkshänder werden dann fahrig und unkonzentriert.
Gerade in handwerklichen Berufen ist das sehr auffällig und führt zu Burn-Outs und zu starken Überlastungen.
Das gleiche gilt auch für Musiker, die mit der rechten Hand spielen. Es entstehen kleine Unsicherheiten, Flüchtigkeitsfehler und sie erschöpfen schnell.
10. Sprachstörungen
Es gibt Kinder, bei denen tritt ein zeitweiliges Stottern auf, was sich mit zunehmendem Alter wieder verliert. Sprechen Eltern dieses Problem öfter negativ an, dann kann es sich auch verfestigen und zu einem dauerhaften Sprachproblemen werden.
Leider besteht bei vielen Erwachsenen umgeschulten Linkshändern immer noch eine Blockade bei dem Aussprechen einzelner Wörter gerade in besonders stressigen Situationen. Verstärkt wird das Stottern, wenn es Perioden im Leben gab, in denen dieser Mensch wenig gesprochen hat, dann fällt es dem umgeschulten Linkshänder besonders schwer, wieder einen flüssigen Redefluss hinzubekommen.
Weitere Folgen der Umerziehung von Linkshändern (Sekundär Folgen)
1. Unsicherheiten, Rückzugstendenzen und Minderwertigkeitsgefühle
Durch die Unsicherheiten über die eigene Intelligenzleistung beim Abrufen von gelernten Sachverhalten, kommt es häufig zu Minderwertigkeitsgefühlen, Rückzugstendenzen und Problemen bei Leistungsanforderungen und Prüfungen.
Die umgeschulten Linkshänder leiden an dem Missverhältnis zwischen ihrem Denken, ihrer Lernfähigkeit und ihrer erbrachten Leistung. Sie reagieren mit starker Überkompensation, um die empfundenen Mängel auszugleichen. Sie versuchen durch extrem hohen Leistungseinsatz ein Versagen zu vermeiden und gewöhnen sich dabei die merkwürdigsten Verhaltensweisen an. Dadurch reagiert ihr Körper psychosomatisch.
2. Psychosomatische Störungen
Die psychosomatischen Störungen können sich vielfältig zeigen je nach Anfälligkeit des umgeschulten Linkshänders. Ganz besonders oft kommt es
- zu Kopfschmerzen, die sich bis zur Migräne hin entwickeln können.
- Magen und Darmproblemen, bei denen keine wirkliche Ursache zu finden ist.
- Rückschmerzen und Verspannungen in den Schultern, verursacht durch die verkrampfte Haltung.
3. Vegetative Störungen
Bei umgeschulten Linkshändern kommt es öfter zu körperlichen Funktionsstörungen, die psychischen Ursprungs sind, wie z.B.: Schweißausbrüchen, Lidflattern, Muskelzuckungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen.
4. Einnässen und Nägelkauen
Nägelkauen ist ein typisches Kompensationsverhalten auf Minderwertigkeitsgefühle und Unsicherheiten, die aus einem großen inneren Druck entstehen.
Bettnässen tritt verstärkt während der Umstellungsphase der Händigkeit auf. Also Kinder, die schon trocken waren, fangen plötzlich wieder an einzunässen. Sie werden sozusagen psychisch überrollt mit den Anforderungen, ohne zu wissen, warum es so ist. Es ist ein Zeichen starker Überforderung. Meist geht es vorüber, wenn sich das Kind auf die neue, schwere Situation eingestellt hat und sie akzeptiert hat.
Fazit - Umerziehung von Linkshändern schadet nicht nur der Psyche sondern dem ganzen Menschen
Bei dieser Zusammenstellung ist mir selbst noch einmal richtig bewusst geworden, wie massiv dieser Eingriff ins Gehirn die Menschen beeinflusst und ihr Leben behindert. Und wie wichtig es ist, sich immer weiter dafür einzusetzen, dass mehr Informationen über die Folgen der Umerziehung bei den Menschen - gerade bei Eltern, Erziehern und Grundschullehrern – verfügbar sind und die Förderung der angeborenen Händigkeit eine wichtige Position einnimmt bei der Erziehung unserer Kinder.
Helfen sie mit und verteilen sie das Wissen über die richtige Förderung der angeborenen Händigkeit.
Bist du ein umgeschulter Linkshänder? Du willst es mit Sicherheit wissen?
Dann hole dir hier meine Checkliste. Du findest in der Checkliste 25 Tätigkeiten. Beobachte dich oder dein Kind, Freund, Familie, mit welcher Hand verrichtest du diese Tätigkeiten? Notiere es auf der Checkliste.
Erste Hilfe Tipps für umgeschulte Linkshänder
Hier habe ich für umerzogene Linkshänder noch ein paar Erste Hilfe Tipps zusammengestellt. Probiere sie aus und schau mal, was sich damit für dich in deinem Leben verändert und ob du alleine die Folgen der Umschulung damit abmildern kannst.
Wenn nicht, dann melde dich gerne und vereinbare ein kostenloses Beratungsgespräch, in dem ich dich berate, was du in deine Situation am besten machen kannst, um mit den Folgen besser klar zu kommen oder ob du eine Rückschulung beginnst und wie die Rückschulung, dann für dich gehen kann.
- 1. Fester Lebensrhythmus
- 2. Regelmäßige Entspannungsphasen
- 3. Guter Schlaf – intensive Schlafphasen.
- 4. Lernen nach gehirngerechten Lernstrategien mit kleinen Lerneinheiten und regelmäßigen Pausen und Wiederholungen
- 5. Gedächtnisstörungen und Denkblockaden lösen durch: Atem spüren, wahrnehmen und von 1000 rückwärts Zählen
- 6. Anstrengend Arbeiten möglichst in Tagesphasen legen, wo man frisch und wach ist.
- 7. Links-Rechts Unsicherheit durch körperliche Merkmale kennzeichnen
- 8. Konzentrationsprobleme durch kurze Pausen besiegen – bei Erschöpfung kurze Pause einlegen: Atem spüren und langsam von 1000 rückwärts zählen
- 9. Bei Vorlesungen/Vorträgen akzeptieren, dass Mitschreiben schwierig wird und entweder aufnehmen oder Stichpunkte mitschreiben.
- 10. Akzeptieren der Umschulungsfolgen
Oder sich auf den Weg in die Rückschulung machen..
Hast du Lust auf eine begleitete Rückschulung – in der Gruppe gemeinsam in die Rückschulung starten – mit psychologischer Begleitung – individuellen Betreuungsphasen und selbst bestimmtem Fortschritt.
Dann schau mal hier ist mein Angebot für Dich.
Du hast eine Frage? Oder du möchtest beraten werden?
Dann vereinbare gerne ein persönliches kostenloses Beratungsgespräch. Suche dir in meinem Kalender einen Termin aus, der für dich paßt. Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen.
Bis ganz bald.
Deine Martina Neumann-Ploschenz
Quellen:
Zwischen Links- und Rechtshändigkeit, Elke Kraus
Der umgeschulte Linkshänder, Barbara Sattler,
Einfach links schreiben, Judith Bremer