Lernen im Schlaf? Geht das?
Warum du bei Prüfungen gut schlafen solltest.
So lernst du im Schlaf.
Kennst du den Spruch „Lege dir dein Mathe-Buch unter das Kopfkissen, dann lernst du im Schlaf.“ Ganz so einfach geht es leider nicht. Aber da ist schon viel Wahrheit in dieser Volksweisheit.
Es bleibt leider beim bewussten Lernen durch Lesen, Sehen, Hören oder Machen.
Und damit das Gelernte in deinem Kopf bleibt und ins Langzeitgedächtnis geht, dafür ist der richtige Schlaf entscheidend.
Zahlreiche Experimente von Hirnforschern haben gezeigt, dass Schlaf ebenso lebenswichtig ist wie das Wachsein.
Du hast den Schlüssel in der Hand! Nutze deinen Schlaf, um Gelerntes auch richtig und langfristig abzuspeichern. „Und wie geht das?“ fragst du dich? Lies meinen Blogartikel, hier findest du die Antworten. Folgende Fragen beantworte ich dir:
Warum muss der Mensch eigentlich schlafen?
Was passiert im Schlaf in unserem Gehirn?
Was hat Lernen mit Schlafen zu tun?
Wie können wir unser Gedächtnis beeinflussen?
Du brauchst sofort Unterstützung? Du willst nicht mehr warten, um deine Gedächtnisleistung zu steigern?
Dann kannst du hier eine kostenlose telefonische Beratung vereinbaren.
Warum muß der Mensch eigentlich schlafen?
Beim Schlafen verjüngen wir uns. Wichtige Gedächtnisinhalte werden konsolidiert und unwichtige werden verworfen. Lerninhalte werden in das Langzeitgedächtnis übertragen. Unser Körper wird „gereinigt“- alte Zellen werden aussortiert und neue werden gebildet.
Es werden Krankheiten und Entzündungen bekämpft. Viele Prozesse laufen in unserem Körper ab, wenn wir schlafen,
Unsere kognitiven Leistungen lassen nach, wenn wir zu wenig schlafen.
Was passiert im Schlaf in unserem Gehirn?
Der Schlaf hat eine zentrale Rolle für unsere Gedächtnisleistung.
Unsere Schlafphasen
Es gibt verschiedene Schlafphasen und verschiedene Theorien darüber. Die meisten Forscher sind sich darüber einig, dass es zwei wichtige Schlafphasen gibt:
· REM- Phasen (Rapid-Exe-Movement)
· Tiefschlaf Phasen
Bevor ich dir jetzt sage, welche Phase für das Lernen am wichtigsten ist, erkläre ich dir die beiden Phasen:
REM-Phasen
In dieser Phase verarbeitest du alle Einflüsse und Gedanken des Tages und alle aufgenommenen Informationen. Das geschieht, indem deine Augen sich unter den geschlossenen Augenlidern schnell hin und her bewegen. Das ist die Traumphase. Die Traumerlebnisse werden wahrscheinlich erst während der Erwachens Phase generiert. Du befindest dich ein einem fast wachen Zustand.
Diese Phase ist für das Erlernen von automatisierten Handlungsabläufen wie z.B. Gitarre spielen zuständig. Emotionale Erlebnisse werden im Wesentlichen während der REM-Phasen ins Gedächtnis übertragen.
Tiefschlafphasen
In dieser Phase regeneriert dein Körper alle körperlichen Eigenschaften – Muskeln aufbauen, Organe reinigen, Körper aufräumen. Du bist tief am Schlafen und kaum wach zu bekommen. Die Rekapitulation des gelernten Stoffes findet in der Tiefschlafphase statt. Faktenwissen wird hier konsolidiert.
Beide Phasen wechseln sich regelmäßig ab. Du startest immer mit einer REM-Phase und fällst dann langsam in den Tiefschlaf. Nach ungefähr 90 Minuten befindest du dich wieder in der REM-Phase. Gerade durch den Wechsel der beiden Phasen kommt es der Bildung des Gedächtnisses.
Schlafforscher empfehlen mindestens 2 REM-Phasen und zwei Tiefschlafphasen pro Nacht durchzuleben. Dann werden alle Prozesse in deinem Körper optimal durchgeführt und dein Gedächtnis kann konsolidiert werden.
Deswegen ist es wichtig, beide Phasen im Schlaf zu erleben. Am besten funktioniert das, wenn man um die 6-8 Stunden schläft. Möglichst ab 22.00-23.00 Uhr ins Bett gehen und gegen 06.0-07.00 Uhr wieder aufstehen.
Dann hat der Körper die Chance 2-3 Phasen jeweils durchzuführen und somit das Gedächtnis zu bilden.
Spannende Untersuchungen – Gedächtnisforschung
Schon Anfang des 20. Jahrhundert zeigte sich in systematischen Untersuchungen, das Listen auswendig gelernter Silben länger im Gedächtnis blieben, wenn die Versuchsteilnehmer nach dem Lernen schlafen konnten anstatt wach zu bleiben.
Der Schlaf unterstützt die Konsolidierung von Gedächtnisinhalten aktiv. Der Schlaf verstärk gelernte Assoziationen - z.B. zwischen Vokabeln und fördert Prozesse der Abstraktion.
Wenn Versuchsteilnehmer vor dem Schlafen mit einem Zahlenrätsel konfrontiert werden, welches sie beim ersten Mal nicht lösen können, und dürfen danach schlafen, dann schaffen es mehr als doppelt so viele Personen, das Rätsel zu lösen.
Etwas was vor dem Schlaf nicht erkannt worden ist, wird nach dem Schlaf bewusst.
Wie können wir unser Gedächtnis beeinflussen?
Um unserem Gehirn mitzuteilen, welche Inhalte wichtig sind und welche uns auch noch am nächsten Tag uns zur Verfügung stehen sollen, ist es hilfreich, wenn du ein bewusstes Einschlaf-Ritual entwickelst.
Was gehört zu einem Einschlaf-Ritual?
Das letzte, was du deinem Gehirn präsentierst, das merkt es sich auch. Du triffst von dem ganzen Input des Tages, deiner Erlebnisse, deiner Gedanken eine bewusste Auswahl. Das Wichtigste wird ins Langzeitgedächtnis übertragen und das Unwichtige fliegt raus.
nser Körper benötigt ca. eine halbe Stunde, um vom Aktivitäten Rhythmus auf den Ruhe/Schlaf Rhythmus umzuschalten.
Wie könntest du die halbe Stunde vor dem Einschlafen gestalten?
Schlafanzug anziehen, Zähne putzen, waschen und gemütlich ins Bett kuscheln. Und dann?
Nein, nicht am Handy Nachrichten checken! Das passiert vor deinem Einschlaf-Ritual.
Denke jetzt an die schönen Dinge, die du erlebt hast.
Gehe den Tag und die besprochenen Themen in Gedanken noch einmal durch. Die Vokabeln noch einmal ansehen, kurz die Themen der letzten Schulstunden andenken und wichtige Merksätze noch einmal wiederholen.
So setzt du ein ganz klares Zeichen bei deinem Gedächtnis, welche Fakten es sich merken soll.
Hast du neue Bewegungsabläufe im Sport oder in der Musik gelernt, dann gehe den Ablauf in Gedanken noch einmal durch. Mach dir ganz bewusst, wie du es getan hast. Diese Abläufe werden im Schlaf in dein motorisches Gedächtnis übernommen.
Bei komplexeren Problemen kann dein Gedächtnis auch über Nacht eine Lösung finden. Es hilft, wenn du kurz vor dem Einschlafen noch einmal an das Problem denkst und dich dann mit der Gewissheit schlafen legst, dass dein Gedächtnis jetzt auf die Suche nach der Lösung gehen wird. Und lass dich mal am Morgen überraschen, welch Lösung dir plötzlich einfällt.
Entspannungsreise
Einschlafen nach 10 Minuten – Aktivere dein Gedächtnis im Schlaf
Und zur Unterstützung deines Einschlaf-Rituals, habe ich für dich eine Entspannungsreise geschrieben und aufgenommen.
Jetzt kannst du, nachdem du die oben beschriebenen Schritte deines Rituals für dich gemacht hast, dir zum Einschlafen diese Entspannungsreise anhören. Meine Stimme nimmt dich mit auf die Reise zu einem erholsamen und entspannten Schlaf.
Hier kannst du sie dir herunterladen. Probiere es aus.
Gerne begleite ich dich in einem Online Coaching oder auch persönlich dabei, deine Lernleistung zusteigern.
Hast Du Fragen? Dann kannst du gerne eine kostenlose telefonische Beratung buchen.
Schreib mir deine Erlebnisse. Ich freue mich darauf.
Ganz herzliche Grüße und einen entspannten, lernreichen Schlaf wünsche ich dir.
Martina Neumann-Ploschenz
Expertin für Lernen mit Lust und Konzept
Du willst noch mehr wissen? Hier findest du Artikel zum Weiterlesen:
https://www.nature.com/articles/nrn2762
https://www.dasgehirn.info/handeln/schlaf-und-traum/lernen-im-schlaf
https://www.dasgehirn.info/clickbaiting/lernen-im-schlaf
https://www.dasgehirn.info/entdecken/grosse-fragen/gedaechtnisbildung-schlaf-kann-ein-neuanfang-sein
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